Dienstag, Oktober 24, 2006 

Marie Antoinette: New Wave Queen

Was ist besser als eine Obsession? Richtig. Zwei Obsessionen: Kirsten Dunst und New Wave Musik. Beides zusammen ist ab 2.11. in Marie Antoinette auf der großen Leinwand zu bewundern.

[Trailer-Direkt]

Den Soundtrack zum Film erkläre ich schon jetzt ungehört zum Doppelalbum des Jahres:

1. Hong Kong Garden - Siouxsie And The Banshees
2. Aphrodisiac - Bow Wow Wow
3. What Ever Happened - The Strokes
4. Pulling Our Weight - The Radio Department
5. Ceremony - New Order
6. Natural's Not In It - Gang Of Four
7. I Want Candy - Bow Wow Wow
8. Kings Of The Wild Frontier - Adam & The Ants
9. Concerto In G - Roger Neill
10. The Melody Of A Fallen Tree - Windsor For The Derby
11. I Don't Like It Like This - The Radio Department
12. Plainsong - The Cure

1. Intro Versailles
2. Jynweythek Ylow - Aphex Twin
3. Opus 17 - Dustin O'Halloran
4. Il Secondo Giorno - Air
5. Keen On Boys - The Radio Department
6. Opus 23 - Dustin O'Halloran
7. Les Barricades Mysterious - Patricia Mabee
8. Fools Rush In - Bow Wow Wow
9. Aphex Twin - Avril 14th - Richard James
10. Sonata in D minor, K.213: Andante - Patricia Mabee
11. Tommib Help Buss - Squarepusher
12. Tristes Apprets, Pales Flambeaux - Les Arts Florissants
13. Opus 36 - Dustin O'Halloran
14. All Cats Are Grey - The Cure

Letzte Woche tingelte Kirsten Dunst durch sämtliche US-Shows um den Film zu promoten. Ihre letzte Station führte sie zu Jon Stewart (YouTube-Direkt).

Mittwoch, Oktober 18, 2006 

Berliner Schnauze ohne Herz

Heute auf dem Nachhauseweg von der Arbeit:
In die volle U-Bahn steigt die Frau ein, die ich jeden dritten Tag sehe, wie sie das Straßenmagazin Motz zu verkaufen versucht. In dem Abteil voll abgekämpfter Menschen, die alle in ihre warmen Wohnungen fahren, hat sie wieder einmal wenig Erfolg. In einem Gang spricht sie einen Mann an, der gerade seine Kippen hervorholt: "Ich würde mich auch über eine Zigarette freuen." Antwort: "Ich kann dir ja gleich einen Kuchen backen." Sprachs und steigt laut lachend mit seinen zwei Begleiterinnen aus.

 

80 Jahre Erdbeermund


Wäre Klaus Kinski vor 15 jahren nicht völlig überraschend in seinem kalifornischen Haus einem Herzinfarkt erlegen, vielleicht würde er heute immer noch Filme drehen. Vielleicht hätte ihn eine einsetzende Altersmilde auch ein Stück weit relaxter gemacht.

Kinski war zeitlebens ein Getriebener. Sein Publikum kannte ihn fast nur als Psychopathen, Mörder und Verbrecher, im Boulevard war er als nymphomaner Choleriker verschrien. Seine private und intime Seite kennen wir nicht. Seiner Autobiographie "Ich brauche Liebe" ist in dieser Hinsicht leider nicht immer zu trauen.
Heute, am 18. Oktober, wäre Klaus Kinski 80 Jahre alt geworden und fehlt diesem Land wie nie zuvor, schreibt die Berliner Zeitung.

Donnerstag, Oktober 12, 2006 

Kruzifix'

Nur die härtesten aller Politfreaks und Talkshow-Nerds werden wohl den Sendeplatz der "Münchener Runde" und ihren Moderator, den Gottlieb, Siegmund aus dem Stehgreif kennen. Nachschauen lohnt sich aber, denn eben flattert die Nachricht herein, dass Harald Schmidt mal wieder vorbeischaut. Feine Sache eigentlich. Aber bedeutet das jetzt Wochenend-Sonderschicht für seine Autoren?

 

Rob Corddry commits suicide

Nun, nicht ganz. Aber Rob "This Week in God" Corddry, ehemaliger Korrespondent in Jon Stewarts Daily Show, hat seit kurzem eine neue Beschäftigung. Er schreibt. Und das nicht etwas bei einer schnöden Tageszeitung oder einem Satiremagazin. Nein, Corddry schreibt ab sofort auf der Altporn-Seite SuicideGirls.
Themen bisher waren das richtige Verhalten auf Billiginterkontinentalflügen nach Afrika und die Risiken des Abtrocknens nach einer Dusche mit zwei fantastisch aussehenden Zwillingen.
Ansonsten gilt für SuicideGirls natürlich dasselbe wie für den Playboy. Man schaut nur rein, weil der redaktionelle Teil wirklich sehr sehr gut gemacht ist (allein die Interviews von Udo Kier über Bret Easton Ellis bis zu Dita von Teese lohnen sich). Ganz bestimmt.

Dienstag, Oktober 10, 2006 

Als Fernsehen noch aufregend war...

...gab es Sendungen wie "Talk 2000". Talkshow-Irrsinn von und mit Christoph Schlingensief. Bei Anmut und Demut gibt es ein paar schöne Ausschnitte von damals u.a. mit Harald Schmidt, Helmut Berger und Udo Kier.
Passend dazu auch das etwas später entstandene Freakmann 3000: Michel Friedmann interviewt Horst Mahler.

 

Monk Time!


"We were Americans in Germany and there was a language barrier between us and our audience. We meant to solve it by repeating our lyrics ever and ever again until there could be not a mistake in communications. (...) We didn't do the Monk music for Americans. We did it for the Germans. It was not our fault that some Americans liked us." Gary Burger

Es muss so um 1999 herum gewesen sein, als plötzlich irgendjemand eine Scheibe auflegte, die so brachial über alles hinausging, was ich bis dahin für Beatmusik oder 60's Garage-Rock gehalten habe, dass in den nächsten Jahren keine Party (und ich meine wirklich keine Party) ohne den Stomper-Sound dieses Albums' ("Black Monk Time" von 1966) auskam. Die Rede ist von The Monks.
Diese mit Tonsur und Mönchskutten ausgestatteten Punks waren amerikanischen GI's, die in den sechziger Jahren in der Bundesrepublik ihren Wehrdienst absolvierten.
Allerdings hatten sie keine Lust auf Manöverdrill sondern auf Live-Musik. Zum Glück. Ihr Sound war so heftig, so verrückt-kaputt, dass sie bis heute aus dem dem oftmals mittelmäßigen Beatsumpf herausragen, wie keine andere Band ihrer Zeit. Das Schlagzeug rumpelt böse vor sich hin, die Kirchenorgel quietscht psychotisch und statt E-Gitarren knattern meist Banjos aus dem Hinterhalt.

Eigentlich müsste man sie als die Motörheads der Beatmusik bezeichnen. Denn gegen die Monks erscheinen vergleichbare Bands wie die Kinks und selbst The Who als harmlose Kurkapellen. Natürlich war ihr Sound für die beschwingten 60's viel zu hart. Ihre Texte waren viel zu sexuell oder aufgeladen mit Anti-Vietnamkriegsparolen.

Dementsprechend hatten sie auch nie den ganz großen Erfolg. Ihre deutschen Fans aber haben sie geliebt. Und immerhin haben sie es zu ein paar denkwürdigen Auftritten im deutschen Fernsehen gebracht (YouTube-Direktabfahrt in den NDR-Beatclub).

Und nun das. Nach fast genau 40 Jahren kehren die Jungs nach Deutschland zurück. Im Gepäck haben sie die Dokumentation The Monks - The Transatlantic Feedback, das Tribute-Album Silver Monk Time und ihre alten Instrumente.

Am 23.10.2006 werden sie im Rahmen der Filmvorführung in der Berliner Volksbühne ein Konzert geben. Da aber die Kraft von Beatpunks im besten Rentenalter nicht mehr für die volle Dröhnung reichen dürfte, haben sich die Jungs ein bischen Unterstützung mitgebracht, die sich absolut sehen und hören lassen kann. Wie schon auf dem Tribute-Album werden auch auf der Bühne Peter Hein (Fehlfarben), Schorsch Kamerun (Goldenen Zitronen), Ana da Silva & Gina Birch (Raincoats), Mark E. Smith (The Fall) und DJ Alec Empire (Atari Teenage Riot)den alten Knaben zur Seite stehen und dafür sorgen, dass dieser Gottesdienst ein wahrhaftiges Hochamt wird.

Was genau in der Volksbühne passieren wird ist unklar. Eines ist sicher: Geschichte wird gemacht. So oder so. Entweder wir fahren alle in den Beat-Himmel hinauf oder aber wir braten im Höllenfeuer eines peinlichen Revival-Gigs von alten Männern, deren beste Zeit schon vierzig Jahre vorbei ist.

Die Tickets (für Film + Konzert) sind ab sofort an allen Vorverkaufsstellen erhältlich. An der Ticketkasse der Volksbühne gibt's sie natürlich auch: 24 Euro / Ermässigt 18 Euro (und das alles ohne Vorverkaufsgebühr!!).
So. Durchatmen und mitschreiben:

Montag, 23. Oktober 2006, Volksbühne Berlin:

19:30 Uhr: Pressekonferenz in der Volksbühne und Präsentation des Tribute-Albums "Silver Monk Time"
20:30 Uhr: Filmvorführung "Monks - The transatlantic Feedback"
23:00 Uhr: The Monks - Konzert

Bis dahin "Higgle-Dy-Piggle-Dy"...

Montag, Oktober 09, 2006 

Frieden schaffen ohne Waffen


Der kleine Irre mit der großen Bombe. Immer wieder schön, was mit ein paar Flash-Animationen so geht. Und alles natürlich komplett sinnfrei.[via]

Donnerstag, Oktober 05, 2006 

Natascha Merkel


Die Titanic hat übrigens eine neue Homepage. Sehr bloggig das alles.

Mittwoch, Oktober 04, 2006 

Heute Zapp Spezial!

Ich weiß, ich bin viel zu spät dran.
Trotzdem: heute um 23 Uhr Zapp-Spezial "Versendete Werte? Deutschland und das Privatfernsehen". Das Ganze mit der tatkräftigen Unterstützung von Stefan Niggemeier, der erst am letzten Sonntag in seiner FAZ-Spalte zu einem gänzlich anderen Thema wieder derart ins Schwarze getroffen hat, dass ich vor Neid lieber gleich zum Schluss komme.
Wer Zapp verpasst, erwischt vielleicht eine der Wiederholungen z.B. am kommenden Freitag um 7 Uhr im NDR oder um 15 Uhr auf 3Sat.

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